21.01.2011

Von gestohlenen Faschingskrapfen, Antifeminismus und Versprechern…

Was für eine Woche…
Momentan findet an der Uni gerade die Zellphysiologie-Übung statt, bei der ich Tutorin bin. Und ich habe schon am ersten Tag feststellen dürfen – als Tutor einer Übung beizuwohnen ist weitaus anstrengender als dieses als Student zu tun. Lang ist es her, dass ich am Abend so müde Heim gekommen bin. Das ist aber alles nicht so tragisch, denn wir waren diese Woche eine sehr nette kleine Truppe und hatten viel Spaß miteinander. (Hoffentlich hat auch irgendwer etwas gelernt, abgesehen von der Tatsache, dass Tutorinnen ziemlich enttäuscht gucken können, wenn ihr Faschingskrapfen plötzlich verschwunden ist. *g*)

Ja, der hinterhältigste Faschingskrapfen-Klau der Faschingskrapfen-Geschichte fand diesen Mittwoch während meines Tutoriums statt! In der Mittagspause haben meine Mittutorin S. und ich den weiten und beschwerlichen Weg zum Bäcker um die Ecke gewagt, um unseren knurrenden Mägen Linderung zu verschaffen. Siegreich sind wir mit fünf duftend-leckeren, Marmelade-gefüllten, Staubzucker-bedeckten Faschingskrapfen von unserer Mission zurückgekehrt. Drei dieser herrlichen Gebäcke waren schon fix vergeben, an meine liebe Mittutorin S., unsern Prof. A. und mich. Die beiden übrigen wurden an lieb fragende Menschen weiterverschenkt. Da aber nicht jeder seinen Krapfen sofort verspeisen wollte und sich den Genuss des flaumig-fetten Teiges mit der fruchtigen Füllung und dem schmackhaft-süßen Puderzucker noch etwas aufschieben wollte *schwärm*, verblieben drei von Fünfen in ihrer Transportbox. So auch meiner. Als ich dann am Nachmittag müde und ausgelaugt, nach der Beendigung der geplanten Experimente, hungrig und eines Zuckerschubes bedürfend meinen köstlichen Faschingskrapfen verspeisen wollte, war er weg! Einfach WEG! Mein süßer, unschuldiger Krapfen, einfach von einem skrupellosen Faschingskrapfen-Dieb geklaut, der ihn sicherlich nicht mit dem ihm gebührenden Genuss verspeist hat! RIP – möge mein niemals gekosteter Faschingskrapfen in Frieden ruhen!

Es war mir an diesem Tag nicht einmal vergönnt, meine unbändige Faschingskrapfen-Lust noch zu befriedigen. Alle Geschäfte und Bäckereien, an denen ich am Heimweg vorbeigekommen bin, hatten keinen einzigen Krapfen mehr für mich übrig. Traurig, traurig. Dafür habe ich am Donnerstag gleich zwei Stück dieses verführerischen Feingebäcks geschenkt bekommen! Mmhhh – lecker!

Leider endete der Donnerstag nicht so schmackhaft, wie er begonnen hatte… Aber, von vorne. Am Abend war ich wieder mal auf  Wohnungssuche, die sich indes durchaus schwierig gestaltet, und nach vielen, vielen Nieten (preislicher, platzbedingter, Vermieter-bezogener und sonstiger Natur) unter den ohnehin dünn gesäten Angeboten, stieß ich endlich wieder auf ein attraktives Inserat. Preis, Größe und Lage passten – juhu! Also rief gleich beim Vermieter an, um bei meinem ersten Wort sogleich unsanft aus allen Wolken geschubst zu werden: „Ich hab‘ zwar geschrieben »nur für Studenten«, damit waren aber männliche Studenten gemeint. Auf Wiederhören.“ Frechheit! Das ist Diskriminierung! Darf ich mich jetzt nie mehr betroffen fühlen, wenn hinter einem Wort kein »-innen« steht?! Ich will wieder die Zeit zurück, in der sich bei den Wörtern Studenten, Helfer, Freunde, etc. sowohl Männlein als auch Weiblein angesprochen fühlen können! Es lebe die Gleichberechtigung, aber lasst doch bitte, bitte dieses übertriebene Gendern!

Tja, schlechtes Tagesende. Aber heute Morgen war ich wieder hochmotiviert und der Überzeugung, dass das Tutorium heute wohl nicht so lange dauern und so anstrengend sein wird, wo doch nur noch Versuchsauswertungen zu machen waren. Weit gefehlt. Der heutige Tag war der längste der gesamten Woche. Auswertungen sind anscheinend gar nicht so einfach. Vor allem die Koordination schien gruppenintern doch Probleme zu machen, wenn plötzlich zwei Kleingruppen dieselben Daten bearbeiten und keiner mehr weiß, welche Version denn jetzt bitte die aktuelle ist… Und wenn dann noch Schwierigkeiten darin liegen, die, die gesamte Woche verwendete, Hypoxie-nachahmende Chemikalie Cobaltchlorid, auszusprechen und am späten Nachmittag, im vollbesetzten, bereits selbst sauerstoffarmen Besprechungszimmer, die Aussage getätigt wird „Das Cock-Ding is‘ ein Wachstumsfacktor, oder?“, fällt die halbe Mannschaft (inklusive der Sprecherin, als sie die weitere Bedeutung ihrer Aussage begreift) von Lachen gebeutelt fast von ihren Stühlen und die restliche, noch vorhanden gewesene Konzentration entschwebt in andere Gefilde.
Was für ein Tutorium, was für eine Woche! …

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