17.02.2011

Zum Thema Verdünnungen…

Da ich gerade in meinem vorigen Post darüber gestolpert bin: wie werden eigentlich Mengenverhältnisse richtig angegeben?
Eine Thematik, die für mich im Zuge meines Studiums endlich geklärt wurde und mit der wohl viele Leute ein ziemliches Problem haben. Das haben mich mittlerweile nicht nur Missverständnisse mit Familienmitgliedern, Freunden und freundlichem Verkaufspersonal gelehrt, sondern auch Gebrauchsanweisungen auf beispielsweise Instant-Salatdressingpäckchen oder Frostschutzmittelbehältern.

Aber gut, es gibt ja mehr oder weniger 2 Varianten, wie Verdünnungsverhältnisse angegeben werden. Die offizielle, chemische Variante und die umgangssprachliche Variante.

Die chemische Variante funktioniert folgendermaßen:
Das Verhältnis von beispielsweise Holundersirup zu Wasser soll 1:10 sein. Dafür werden dann 1 Teil Holundersirup und 9 Teile Wasser zusammengeschüttet. Dadurch wird auch gleich angegeben, dass die fertige Mischung zu 1/10 (= einem Zehntel) aus Holundersirup besteht; die Konzentration des Holundersirup in der Mischung ist also 1/10 dessen Ausganskonzentration.

Und so geht die umgangssprachlichen Version:
Nach dieser Methode hätte ich eine 1:9 Verdünnung, wenn ich 1 Teil Holundersirup mit 9 Teilen Wasser mische. Hier habe ich aber nicht gleichzeitig eine Konzentrationsangabe in der Aussage enthalten.

Ich persönlich bin ja Verfechter der chemischen Variante, da diese mehr Aussage beinhaltet und offiziell in jedem naturwissenschaftlichen Arbeitsumfeld so verwendet wird. Dass die umgangssprachliche Variante noch existiert, halte ich für schlecht bis gefährlich, da das zu folgenschweren Missverständnissen führen kann. Man stelle sich nur das Desaster vor, wenn man z.B. in einem Cocktail Alkohol und Fruchtsaft 1:2 mischt und fälschlicherweise das umgangssprachliche Mengenverhältnis verwendet… *g*
… also nein, ich rede natürlich von schwerwiegenderen Dingen als Cocktailmischverhältnissen. Und gerade von diesem Gesichtspunkt aus, bin ich der Meinung, dass es wirklich an der Zeit wäre, dass Hersteller von Gebrauchsartikeln ausschließlich die chemische Variante der Verhältnisangabe verwenden.
Wollte ich nur mal kurz los werden…

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